Max

Max: Du bist DJ, Rapper…

Was hat dich bis hierhergeführt? Erzähl uns, wie alles angefangen hat.

Ich glaube, ich bin schon mein ganzes Leben von Musik umgeben. Als ich 10 Jahre alt war, habe ich in einem Orchester Trommel und Percussion gespielt. Ich war 7 Jahre lang ein Teil davon und habe vieles über verschiedene Musikrichtungen gelernt. Zur selben Zeit — Anfang der 2000er-Jahre als Teenager in Frankreich — habe ich sehr viel Rapmusik gehört, deswegen habe ich auch selbst mit dem Rappen angefangen.

Anfangs war das nur zum Spaß, bis irgendwann die Online-Plattform Myspace aufkam, wo Musiker ihre Songs und Videos hochladen konnten. Ich habe dort meine eigene Myspace-Seite aufgemacht und damit begonnen, Zuhause eigene Songs mit einem billigen Mikrofon aufzunehmen… Dank der Magie des Internets habe ich online noch andere Rapper aus meiner Stadt getroffen, die bereits professionell Musik gemacht haben. Wir haben uns persönlich getroffen, ich durfte in ihr Studio und von da an ging alles seinen Gang. Wir haben miteinander Songs aufgenommen, sind in kleinen Clubs aufgetreten und haben es letztendlich bis in die großen Konzerthallen geschafft.

Dann bin ich nach China gezogen, weil ich einfach etwas Neues sehen wollte. Dort habe ich Einheimische getroffen, die in der Underground-Musikszene aktiv waren. Mit denen bin ich rumgehangen, habe beim Organisieren von Parties unterstützt und bin gelegentlich auch selbst bei kleinen Hiphop-Events aufgetreten — solche Dinge eben. Die meisten meiner Freunde kommen aus der Musikszene, darunter sind viele DJs. Und so hat das auch mit meinem Interesse am Auflegen angefangen.  Ich habe Sie beim Üben beobachtet, viele Fragen zu den Techniken und Skills gestellt… und nach einer Weile habe ich dann gelernt, was es heißt, DJ zu sein.

Hast Du noch andere Talente? Produzierst Du selbst Videos?

Ich bin der Typ Mensch, der alles selbst machen will. Aber ich glaube auch, das ist nicht immer der richtige Weg! Zum Beispiel habe ich früher online nach Instrumentals für meine Songs gesucht, war aber nie mit dem zufrieden, was ich gefunden habe — also habe ich mich entschieden, selbst zu lernen, wie man Musik produziert und dadurch meine eigenen Beats zu bauen. Dasselbe gilt für Visuals, Musikvideos, Webdesign und so weiter: es kostet wirklich viel Zeit, aber ich liebe es, neue Software herunterzuladen und Online-Tutorials zu gucken, sodass ich selber lerne, wie man all diese Programme benutzt.

Welche Musikkünstler haben deine Leidenschaft angefacht?

Ich glaube, die Liste ist sehr lang… aber es gibt einige Künstler, die ich für ihre Entschlossenheit sehr respektiere — Menschen, die niemals aufgegeben haben und die es in der Musikindustrie wirklich geschafft haben.

Ich denke, DJ Snake ist ein gutes Beispiel für jemanden, der mich inspiriert hat. Er war total pleite, und hat sich selbst noch einen Monat gegeben, erfolgreich zu werden oder mit dem Musikmachen aufzuhören. Er hat all seine Leidenschaft in einen Song gesteckt und der hat ihn zu dem gemacht, der er heute ist.

Eine weitere Inspiration ist für mich Scott Storch — einer der besten Musikproduzenten seiner Generation, wenn Du mich fragst. Er hatte in seinem Leben nie eine Musikstunde und hat trotzdem einige der größten Hits der Hiphop-Geschichte produziert.

Verrätst Du uns ein paar deiner Lieblingsstädte, um richtig abzufeiern? In China und auch in anderen Ländern, in denen Du bisher schon gewesen bist.

Nochmal, da gibt es jede Menge! In China feiere ich am liebsten in Underground-Clubs wie Dada, Tag, Le Baron…

Außerhalb Chinas gibt es einige Städte, die sich besonders zum Partymachen eignen.  Die erste ist Amsterdam in den Niederlanden. Die Underground-Musikkultur ist dort wirklich gut entwickelt— und es gibt viele tolle Clubs und DJs.

Ein weiterer Ort ist Havanna auf Kuba. Ich war dort auf einigen Techno-Parties, die ich niemals vergessen werde.

Was denkst Du, war bisher deine beste DJ-Erfahrung und warum?

Das war definitiv, 3 Jahre in Folge auf der Chinesischen Mauer aufzulegen — der Traumplatz für jeden Künstler auf der Welt. Bei Sonnenaufgang die Menschen auf der Chinesischen Mauer zum Tanzen zu bekommen, ist einfach eine einzigartige Erfahrung!

Was wären deine Tipps und Tricks für alle, die als DJ anfangen wollen?

Es geht nur darum, zu üben und niemals aufzugeben. Online gibt es tonnenweise detaillierter Tutorials und allgemein so viele Videos mit Anleitungen, dass es wirklich leicht ist, DJ-Grundlagen zu lernen. Was man noch im Hinterkopf behalten sollte: man bekommt mittlerweile wirklich gute DJ-Ausstattung zu bezahlbaren Preisen — wie die von Hercules. Heutzutage muss man nicht viel Geld investieren, um DJ zu werden… wenn ihr wirklich loslegen wollt, kann euch nichts stoppen!

Last but not least: gibt es irgendwelche coolen Projekte, die bei dir anstehen und die Du mit uns teilen möchtest?

Ich arbeite aktuell an einem Rap-Album komplett auf Chinesisch. Mit vielen Instrumentals von wirklich coolen chinesischen DJs — also ich freue mich definitiv darauf, das Projekt abzuschließen!

Ich trete auch überall in China zusammen mit Mosimann auf, das ist einer der Top-100 DJs weltweit. Das ist wirklich aufregend!

“Heutzutage muss man nicht viel Geld investieren, um DJ zu werden… wenn ihr wirklich loslegen wollt, kann euch nichts stoppen!” — Max